Über 30 Jahre Immobilienvermittlung: Von der Zeitungsanzeige bis zur Digitalisierung.

Meine Reise zum Immobilienprofi begann am 1. Juni 1992 mit einer Umschulung bei AUFINA-Immobilien, einem bundesweiten Franchise-Unternehmen. Vor mehr als 30 Jahren war AUFINA „State of the Art“, oder zumindest der damaligen Zeit voraus.
Damals gab es im Büro noch kein Internet. Immobilienportale? Fehlanzeige. Eine Immobilie digital hochladen und sich innerhalb von Minuten über ein volles Postfach an Anfragen freuen? Ebenfalls Fehlanzeige.
Apropos Anzeige. Wir inserierten zu dieser Zeit eine neue Immobilie noch klassisch in der lokalen Tageszeitung. Für hochpreisige Immobilien in unserer Region gab es die Frankfurter Rundschau oder die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Der Weg zum Inserat war im Grunde genommen ähnlich wie heute, nur erheblich länger. Von digitalen Fotos waren wir noch meilenweit entfernt. Bilder mussten erst noch zur Entwicklung gebracht werden. Die Ergebnisse waren immer spannend, ähnlich wie beim Öffnen von einem „Überraschungsei“.
Es kam schon öfter vor, dass ich ein paar Mal zur Immobilie für neue Aufnahmen raus musste. Das Wetter wurde stets genau abgepasst. Einfach mal ein monotones grau in grau in einen blauen Himmel per Photoshop umwandeln war nicht. Ein Vorteil hatte das Ganze: Man lernte ganz schnell gute Bilder zu machen, ganz ohne Fotografen oder Agentur. Echte Handwerksarbeit eben.

Immerhin hatten wir schon Computer!
Zunächst musste ich mich mit einer Siemens-Nixdorf-Anlage anfreunden, bevor ich zum ersten Mal in der Berufsschule mit einem PC und MS-DOS als Betriebssystem Bekanntschaft machte. Später habe ich von Dateien wie z.B. „config.sys“ oder „autoexec.bat“ feuchte Hände bekommen.
Die meisten der heutigen Kolleginnen und Kollegen kennen die „Kunst des Konfigurierens, bis das Programm einwandfrei lief“ nicht mehr.
Wenn dann die Immobiliensoftware funktionierte, gab es für mich einen echten „Game-Changer“: Die Kundendatei! Meine stärkste Waffe im Verkauf von Immobilien. Eine Tipp-top gepflegte Kundendatei mit ernsthaften, vorgemerkten Kaufinteressenten war Gold wert.
Jeden Abend zwischen 18 und 21 Uhr, wenn alle schon aus dem Büro waren, kam meine Zeit. Ich telefonierte regelmäßig meine Kunden ab. Kannte fast jede Änderung der Suchwünsche, die sich im Laufe der Zeit stets verändert haben.
Beispiel: Am Anfang suchte die Familie ein freistehendes Einfamilienhaus nur in Gelnhausen-Stadt. Gekauft wurde dann ein halbes Jahr später eine Eigentumswohnung mit Garten im Linsengericht oder in Gründau. Und wenn du genau an dem Punkt weißt, wie die Alternativen aussehen, hast du schon fast gewonnen.
Die Aktualität der Kundendatei war für mich immer das A und O. Dabei war es mir immer wichtiger eine kleine, aber feine Anzahl von Kunden zu haben, als eine große Anzahl von Interessenten mit vielen sogenannten „Karteileichen“.
Auch bei den Immobilienangeboten habe ich es stets genauso gehalten. Lieber weniger Angebot, dafür ein gut verkäufliches. Das habe ich bis heute so beibehalten.
Da wären wir schon beim Thema Immobilieneinkauf die bei der Immobilienbewertung anfängt. Jede Immobilie wurde damals noch „händisch“ bewertet. Eine Eigenschaft, die wir als Makler einfach „draufhaben mussten“. Mehr oder weniger hilfreiche Tools zur Immobilienbewertung gab es noch nicht. Das Gesamtpaket hieß damals: Die klassische Maklertätigkeit.
Jetzt kommt die Gretchenfrage: War früher alles besser?
Nein, nicht besser, aber zumindest alles eine Nummer entspannter. Themen wie DSGVO, Energieausweis und Co. waren noch in weiter Ferne. Man konnte sich noch auf das Wesentliche konzentrieren, auch als Einzelmakler.
Doch auch die positive Entwicklung der Digitalisierung nahm immer schneller ihren Verlauf. Heute sind wir im Büro sehr froh darüber, unsere digitalen Tools unterstützend einzusetzen. Selbstverständlich nutzen wir die sozialen Medien genauso wie die üblichen Immobilienportale.
Nur die KI ist heute bei diesem Blogbeitrag außen vor geblieben. Denn wir sind der Meinung, dass Blogbeiträge auf unserer Website noch von Menschen ganz persönlich geschrieben werden. Auch wenn sich der ein oder andere Tippfehler einschleicht oder die Grammatik nicht bei 100% liegt.
Dafür passen unsere Dienstleistung und der tägliche Einsatz für unsere Kunden noch hundertprozentig. Damals wie heute und morgen.






